Geschichte der Indigenen

Die ersten Berichte über die Menschen am Amazonas, die Europa erreichten, stammen wohl von Francisco de Orellana. Gaspar de Carvajal, der Orellana als Chroist begleitete, berichtete von Städten am Ufer, einer zahlreichen Bevölkerung und prächtigen Keramiken.

Wir fanden viel Geschirr in den verschiedensten Formen und Größen: Es gab riesige Krüge und Kannen von mehr als 25 arrobas, und andere kleine Gefäße wie Teller, Wappenschilder und Lampen, alles das feinste Geschirr, das man je in der Welt gesehen hat, denn nicht einmal das von Malaga kann sich damit messen. Es ist in allen Farben glasiert und emailliert, so lebendig, dass es erstaunlich ist, und weist zudem so harmonische Muster und Figuren auf, dass sie natürlich wie die der Römer wirken.

(Carvajal (1542)

Bei späteren Expeditionen, wie der von Pedro Teixeira, war nichts mehr davon vorhanden. Und so wurden die Berichte Oranellas in Zweifel gezogen.

Seit weit über 10.000 Jahren leben Indigene in Brasilien. Doch in dem feuchtheißen Klima haben sich wenige archäologische Zeugnisse erhalten. Ein Großteil unseres Wissens basiert auf den Berichten europäischer Eroberer und Missionare. Und so ist es oft auch ein subjektiver Blick der Sieger auf die Besiegten.

Und so hatte ich hier sehr unbedarft diese Aussage getroffen. Denn in den neunzehnhunderterachtziger Jahren begannen Archäologen wie Ann Curtenius Roosevelt und Stephane Rostain begonnen, die Geschichte des Amazonas mit Methoden der Archäologie zu erforschen. Und sogar die oft bezweifelten Theorien von Niède Guidon wurden bis zu einem Grad wissenschaftlich bestätigt. So ist es jetzt an der Zeit, diese Aussage zu revidieren und hier auch neuere Forschungsergebnisse vorzustellen.